Arbeitsbesuch bei Greta Wehner
Arbeitsbesuch bei Greta Wehner
Anlässlich seiner Sommertagung traf sich der Vorstand des AWO Kreisverbandes Dresden an historischem Ort: In der Wohnung Greta Wehners auf der Tornaer Straße in Dresden. Greta Wehner, erstes Ehrenmitglied des Kreisverbandes, wäre am 31. Oktober 2024 einhundert Jahre alt geworden.
Heute ist die Wohnung Sitz der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung. Deren Vorsitzender und Biograf von Herbert und Greta Wehner, Prof. Dr. Christoph Meyer, begrüßte die Gäste und würdigte die Wehners als herausragende Persönlichkeiten und Politiker. 37 Jahre war Greta an der Seite des SPD-Politikers Herbert Wehner: als Bürochefin, Fahrerin, Mitarbeiterin, Begleiterin, Ehefrau und Pflegerin. 1996 zog sie vom Heiderhof in Bonn- Bad Godesberg nach Dresden, der Heimatstadt Herberts, um. Dabei achtete sie darauf, dass ihre neue Wohnung den „Godesberger Atem“ behielt. Jeden Besucher (ein Rundgang auch möglich im Internet unter „Greta Wehner“) überwältigt die Bibliothek mit ihren rund 8.000 Bänden zur Geschichte, Politik, Philosophie, Religion und Kunst. Nicht nur die ans schwedische Exil erinnernde Möblierung macht den anheimelnden Charakter aus: Dutzende Bilder und Plastiken dokumentieren Leben, Werk und Ehrungen von Herbert und Greta Wehner.
„Darüber hinaus“, berichtete Meyer, „ist diese Wohnung ein Ort der Forschung. Wir verfügen nicht nur über den Nachlass der Wehners, sondern auch über den des Rechtsanwalts Wolfgang Vogel.“ Vogel galt als „geheimer Kofferträger“ zwischen den beiden Deutschlandpolitikern Wehner und Erich Honecker. Natürlich findet sich hier auch die Rede Wehners im Deutschen Bundestag vom Juni 1960. Sie gilt in der Geschichtsschreibung als die bedeutendste deutschlandpolitische Rede, die je im Bundestag gehalten wurde und endet mit der Mahnung Wehners: „Innenpolitische Gegnerschaft belebt die Demokratie. Aber ein Feindverhältnis […] tötet schließlich die Demokratie […]“
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